Atmung bei Kindern

Schlafapnoe & Kieferorthopädie – Wenn Atmen zur Herausforderung wird

Schlafapnoe & Kieferorthopädie – Wenn Atmen zur Herausforderung wird**

Schlaf ist die wichtigste Regenerationszeit unseres Körpers. Doch viele Menschen schlafen schlecht, fühlen sich morgens erschöpft und merken gar nicht, dass dahinter eine ernste Erkrankung stecken kann: Schlafapnoe.

Bei einer Schlafapnoe kommt es während der Nacht zu Atemaussetzern, die wenige Sekunden bis über eine Minute dauern können. Diese Aussetzer sind nicht nur störend – sie sind gesundheitsgefährdend, weil sie den Körper unter enormen Stress setzen.

Was viele nicht wissen:
👉 Die Ursache einer Schlafapnoe liegt häufig im Kiefer.
Ein schmaler Oberkiefer oder ein rückliegender Unterkiefer können den Atemweg verengen – und genau hier kann die Kieferorthopädie ansetzen.


Was ist Schlafapnoe?

Bei einer Schlafapnoe kommt es zu wiederkehrenden Atemstillständen. Der Körper reagiert darauf mit:

  • Stresshormonen
  • erhöhtem Puls
  • nächtlichem Aufwachen
  • Sauerstoffmangel

Betroffene merken oft wenig davon, doch die nächtliche Erholung fehlt – mit Folgen für Herz, Kreislauf, Konzentration und Leistungsfähigkeit.


Welche Ursachen kann eine Schlafapnoe haben?

Die häufigsten strukturellen Ursachen sind:

1. Rückliegender Unterkiefer (Retrognathie / fliehendes Kinn)

Liegt der Unterkiefer zu weit hinten, rutscht der Zungenrücken nachts nach hinten – und blockiert den Atemweg.

2. Schmaler Oberkiefer

Viele Menschen haben evolutionsbedingt zu wenig Platz im Oberkiefer.
Dadurch kann die Zunge:

  • nicht am Gaumen liegen
  • nach unten und hinten fallen
  • den Atemweg einengen

Beide Kieferfehlstellungen führen zu einer sogenannten oberen Atemwegsverengung – einer Hauptursache für Schlafapnoe.

Schlafapnoe entwickelt sich bei vielen Menschen erst im Laufe des Lebens, wenn die Atemwege enger werden, das Bindegewebe nachlässt oder Gewicht zunimmt.


Welche Hinweise können auf eine Schlafapnoe hindeuten?

Oft sind es ganz typische Anzeichen:

1. Schnarchen

nicht immer gefährlich – aber oft ein Warnsignal.

2. Tagesmüdigkeit trotz genügend Schlaf

Betroffene fühlen sich nie ausgeruht.

3. Doppelkinn & Übergewicht

Fettgewebe im Halsbereich verengt zusätzlich den Atemweg.

4. Kiefermerkmale

  • schmaler Oberkiefer
  • fliehendes Kinn
  • Mundatmung
  • hohe, schmale Gaumenform

5. Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Leistungsabfall

Schlafapnoe wird häufig erst erkannt, wenn Partner*innen Atempausen bemerken oder wenn Beschwerden massiv werden.


Warum ein schmaler Oberkiefer Schlafapnoe fördert

Der Oberkiefer ist die „Decke“ der Nasenhöhle.
Ist er schmal, ist es nicht nur der Zahnbogen, der eng wird – auch der Atemweg verengt sich.

Gleichzeitig fehlt der Zunge der Platz, sich korrekt am Gaumen abzulagern.
Sie „fällt“ dann:

  • nach unten
  • in den Unterkiefer
  • und im Liegen nach hinten

Dadurch kommt es zur typischen Atemwegsblockade im Schlaf.


Was kann die Kieferorthopädie tun?

Die gute Nachricht:
👉 Viele Ursachen einer Schlafapnoe sind behandelbar.

Und zwar nicht nur symptomatisch, sondern ursächlich.

1. Oberkiefererweiterung

Für Kinder, Jugendliche – und je nach Fall auch Erwachsene.

Erweiterung des Oberkiefers:

  • schafft Platz für die Zunge
  • verbessert die Nasenatmung
  • vergrößert den oberen Atemweg
  • stabilisiert die Zungenlage

2. Vorverlagerung des Unterkiefers

Bei Kindern durch funktionelle Geräte.
Bei Erwachsenen – wenn nötig – kombiniert mit kieferchirurgischer Unterstützung.

Eine Unterkiefer-Vorverlagerung:

  • öffnet den Atemweg
  • reduziert Atemaussetzer
  • verbessert die Schlafqualität

3. Digitale Funktionsdiagnostik (KFO360°)

Mit:

  • 4D-Kiefergelenkanalyse
  • 3D-Röntgen
  • Atemwegsvermessung
  • Zungenfunktionsdiagnostik
  • Kieferpositionsanalyse

kann sehr genau erkannt werden, was den Atemweg einengt.

4. Schlafapnoe-Schiene (für Erwachsene)

Eine Unterkieferprotrusionsschiene hält den Unterkiefer nachts vorne.

ABER:
Sie behebt nicht die Ursache und kann das Kiefergelenk belasten.
Sie ist sinnvoll bei leichter Schlafapnoe oder wenn OP/KFO nicht gewünscht ist.

Was kann man im Erwachsenenalter tun?

Wenn eine Unterkieferrücklage die Hauptursache ist, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Operative Unterkiefervorverlagerung

Sehr wirksam und oft lebensverändernd bei schweren Atemwegsverengungen.

2. Schlafapnoeschiene

Eine nächtliche Schiene, die den Atemweg freihält – aber das Kiefergelenk belasten kann.

Wie moderne Diagnostik hilft

Im 3D-Röntgen (DVT) kann man exakt beurteilen:

  • wie eng der Atemweg ist
  • ob der Unterkiefer zurückliegt
  • wie die Zunge positioniert ist
  • ob die Kiefergelenke optimal stehen

In deinem Beispiel:
Man sah im 3D-Röntgen, dass die Kiefergelenke nicht gut positioniert waren – ein wichtiger Hinweis auf funktionelle Probleme, die Schlafapnoe begünstigen können.

Fazit: Schlafapnoe ist behandelbar – besonders, wenn man die Ursache erkennt

Viele glauben, man müsse mit Schlafapnoe leben.
Dabei steckt oft eine strukturelle Ursache dahinter, die die Kieferorthopädie behandeln kann:

✔ Unterkiefer vorverlagern
✔ Oberkiefer erweitern
✔ Zungenlage stabilisieren
✔ Nasenatmung verbessern
✔ Atemweg vergrößern
✔ Beschwerden reduzieren

Mit dem ganzheitlichen Konzept KFO360° können Atem-, Wachstums- und Funktionsfaktoren in die Behandlung integriert werden.

So entsteht nicht nur ein schöner Biss –
sondern bessere Atmung, besserer Schlaf und bessere Gesundheit.

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